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Leseprobe
    Inge Horcher    "Altböhmische Märchen"
(im tschechischen Original von Božena Nmcová
, übersetzt von Mag. Inge Horcher, akad. Übers.)

178 Seiten (17 x 24 cm), Klebebindung;
mit Grafiken statt der Anfangsbuchstaben und Grafiken jeweils am Märchenende, sowie acht Farbbildern aus dem tschechischen Original-Buch.
POSS Verlag, Wien (2013)
ISBN 978-3-900044-39-8
€ 24,90 (inkl. MWSt, zzgl. Versandspesen)

    

Inge Horcher über das Buch:
"Das tschechische Original erschien im Jahre 1927, eine neue Auflage gab es dann 1947. Das war das Buch, das mich durch meine Kindheit begleitet hat. Nun liegt es neu ins Deutsche übersetzt vor, ich hoffe, Sie mögen die Märchen so wie ich. Die Illustrationen von Artuš Scheiner (acht in Farbe) konnte ich vom Original übernehmen."

Leseprobe

aus "Die Prinzessin mit dem goldenen Stern auf der Stirn"

Es waren einmal ein König und eine Königin, und diese Königin hatte einen goldenen Stern auf ihrer Stirn. Die Eheleute liebten einander sehr, aber ihr Glück war leider nicht von Dauer. Bei der Geburt ihres Kindes starb die Königin, und nur wer selbst einen geliebten Menschen verloren hat, kann sich vorstellen, wie unbeschreiblich traurig der König darüber war. Lange Zeit wollte er nicht einmal einen Blick auf das Kind werfen, das der Grund für den Tod seiner Gemahlin gewesen war, aber schließlich siegte doch die Vaterliebe, und das Lächeln seines Töchterchens verzauberte ihn ganz und gar.

Das Kind war auch wirklich wunderschön, ein lebendiges Abbild seiner Mutter, sodass man gar nicht die Augen von ihm lassen wollte. ...
Es waren schon etliche Jahre seit dem Tod der Königin ins Land gegangen, da drängte der Hofstaat den König, erneut zu heiraten, damit er wieder glücklicher und gelassener werde. Der König aber antwortete: „Als die Königin am Sterbebett von mir Abschied nahm, bat sie mich um eines: Wenn ich schon heiraten müsse, so solle ich eine Frau nehmen, die ihr ganz ähnlich sei. Ich habe es ihr geschworen, und Gott ist mein Zeuge. Ich werde also eine Frau suchen, die ihr in allem gleicht, und wenn ich sie nicht finde, werde ich nicht mehr heiraten.“
Der Hofstaat stimmte zu, und unverzüglich begannen die Reisevorbereitungen für den König.

Ende der Leseprobe
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